Logo Designstyles
040-94789436
Geschichte Illustration

Berufsbild des Illustrators

Wie sieht das Berufsfeld eines Illustrators aus und welche Aufgaben gibt es in dem Bereich? Muss man unbedingt studiert haben, um als Illustrator zu arbeiten? Wie hat sich die Illustration entwickelt und wo steht sie heute? Diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Illustrator und Illustration werden hier beantwortet.

Die Geschichte der Illustration

Illustration kommt vom lateinischen illustrare und meint etwas erleuchten oder erklären. Genauer gesagt, ein Bild, das den Text erläutert. Bereits in der Antike wurden Texte bebildert und Buchrollen mit Bildern zum besseren Verständnis versehen. Vor der Erfindung des Buchdrucks hatte auch das Mittelalter kunstvolle Illustrationen zu bieten. Bücher wurden noch von Hand geschrieben, abgeschrieben und kunstvoll bemalt. Insbesondere den Initialen wurde eine besondere Bedeutung beigemessen, sie wurden schön herausgearbeitet und kunstvoll in Szene gesetzt. Mit dem Buchdruck gewann der Holzschnitt (ein Hochdruckverfahren) zunehmend an Bedeutung und wurde neben den Lettern, um Buchstaben zu drucken eingesetzt, um Grafiken aufs Papier zu bringen. Vereinzelt wurden diese Grafiken auch von Hand koloriert.

Im 16. Jahrhundert (Reformationszeit) wurden Flugblätter sehr populär. Da die breite Bevölkerungsmasse analphabetisch war und dennoch informiert werden sollte, mussten auch die Flugblätter mit Illustrationen versehen werden, ja oftmals bestanden sie nur aus diesen, man verzichtete ganz und gar auf den Text. Der nach dem Holzschnitt kommende Kupferstich (ein Tiefdruckverfahren) setzte sich durch, wurde aber in den weiteren Jahrhunderten durch andere Druckverfahren abgelöst bis zu dem modernen, uns bekannten Farbdruck, bei dem mehrere Farben eingesetzt werden. So richtig beliebt wurde die Illustration in Deutschland im 19. Jahrhundert.

Durch eine Bewegung in England, die das Produktdesign betraf, wurde auch die Literaturillustration modernisiert und vorangebracht. Sie erlebte eine regelrechte Renaissance. In Deutschland entwickelte sich eine ähnliche Bewegung, die in der Kunstgeschichte unter dem Namen Jugendstil bekannt wurde. Heute wird die Illustration längst nicht mehr eingesetzt, um "nur" Literatur zu bebildern. Sie findet sich in der Werbung und auf Verpackungen wieder. Als gewerbliche Illustration hat sie in den letzten 50 Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen und nimmt einen wichtigen Platz in unserem Alltag ein. Der Betrachter soll Produkte schnell erfassen können auch ohne erklärenden Text. Hinzu kommen auch Stimmungen, die dem Betrachter vermittelt werden. Auch für Werbefilme werden Illustrationen eingesetzt, als Storyboards oder Layouts, zum Beispiel. Sie dienen der Visualisierung in den ersten Phasen der Kampagnen und ersetzen Fotos, deren Herstellungskosten deutlich höher wären als bei Zeichnungen. Illustrationen gibt es für unterschiedliche Medien, für den Printbereich, für den digitalen Bereich und für Film und Fernsehen, sprich Animationen.

Illustrator Pinsel

Illustrator & Illustration

Die Buchillustration ist ein beliebtes Feld für Illustrationen im Printbereich. Sie hat viele Unterbereiche wie Kinderbuch, Bilderbuch, Wimmelbuch, Malbuch, Sachbuch, Fachbuch, Roman und andere. Illustratoren bringen Kinderaugen zum Leuchten, aber auch Erwachsene kommen in den Genuss von Illustrationen, zum Beispiel auf Buchumschlägen und Covern, auf Kalendern, als Zeitschriften- und Zeitungsillustrationen aus dem Editorial Bereich. Die Werbe- und Verpackungsindustrie nimmt einen großen Bereich ein und bietet viele Arbeitsplätze für Illustratoren. Während ein Grafiker neue Produkte entwirft, bebildert ein Illustrator diese. Auf diese Weise entstehen viele schöne neue Verpackungen und Produkte. Illustrationen finden sich also bei Food- und Non-Food-Artikeln wieder, welchen für unseren Alltag von Bedeutung sind. Auch der Grafikbereich bekommt durch Illustrationen den nötigen Pep. So werden Plakate, Flyer, Faltblätter, Gebrauchsanweisungen, Anzeigen und vieles mehr nicht nur veredelt sondern auch mit einer bildlichen Aussage versehen und eine Botschaft rüber gebracht. Auch das Web bietet genügend Spielraum für Illustratoren nicht nur auf Webseiten und Onlineshops, Foren und Blogs, Bannern und Newslettern, sondern auch im Gaming Bereich und Apps. So werden auch Gamedesigner und 3D-Artists gesucht, um ganze neue Welten zu erschaffen und das Eintauchen in eine "andere Realität" möglich zu machen. Es gibt sehr viele Apps, die erst durch Illustrationen zum Leben erweckt werden. Ein breites Feld bilden da Apps für Kinder und Jugendliche. Dies können Programmapplikationen sein, die das Lernen spielerisch leicht machen oder auch spannende Games und Kinderbücher.

Auch für Film und Fernsehen werden Illustrationen gebraucht. So werden beispielsweise Storyboards für Werbespots erstellt, Layouts für Werbekampagnen und bestimmte Kameraeinstellungen für Produktpräsentationen, um nur einige zu nennen. Auch Animationen fürs Fernsehen sind sehr gefragt, um etwas Erklärendes zu visualisieren oder um kleinen Animationen einzublenden. Ein Illustrator zeichnet entweder von Hand oder am Computer mittels Grafik-Tablett oder eines Tablets. Er koloriert von Hand zum Beispiel in Acryl, Gouache oder Aquarell.

Bei der digitalen Illustration kommen Grafikprogramme zum Einsatz. Beliebte und gängige Grafikprogramme sind da Programme der Firma Adobe. Mit Adobe Photoshop kann auch am Computer gemalt werden. Doch auch andere Programme wie Affinity Photo oder GIMP sind eine sehr gute und kostengünstige, bzw. kostenlose Lösung. Adobe Illustrator wird gut und gerne für das Erstellen von Vektorgrafiken genutzt, doch auch da gibt es ebenbürtige Konkurrenz von Affinity Designer und dem kostenlosen Programm Inkscape. Somit hat ein Illustrator viele Programme zur Auswahl, die er für seine Arbeit einsetzen kann. Ob analog oder digital, es gibt viele Möglichkeiten, um schöne und zielgruppenorientierte Bilder zu erstellen. Die meisten Illustratoren arbeiten freiberuflich aus dem Homeoffice oder einem Atelier. Die wenigsten Illustratoren sind angestellt. So muss sich ein Illustrator um die Akquise neuer Kunden kümmern, seine Versicherungen selber bezahlen und steuerliche Angelegenheiten regeln. Das bringt die Selbständigkeit auch mit sich.

Studium Illustration

Studium und Ausbildung zum Illustrator

Ein Studium stellt keine Voraussetzung dar für die Arbeit als Illustrator. Ist man als Naturtalent geboren und besitzt bereits die Fähigkeiten, so kann man auch direkt einsteigen. Ein Studium an einer Kunsthochschule oder einer Akademie (private Berufsfachschule) ist allerdings empfehlenswert. Üblich sind in beiden Fällen Bewerbungen mit einer Kunstmappe. Die Mappe sollte nicht zu klein ausfallen und etwa 10 bis 15 Werke beinhalten. Dazu gehören Skizzen und Studien, sowie Malereien zu Themen, die einen selbst beschäftigen und wiederspiegeln. Die Mappe ist der Türöffner an jeder Kunstschule und ist von daher von großer Bedeutung. Deswegen kommt es darauf an, eine gute Mappe vorweisen zu können. Da bedarf es dann vielleicht auch eines Mappenvorbereitungskurses.

Hat man es geschafft, so wartet das Studium auf den Studenten. Die ersten Semester beinhalten das Erlernen künstlerischer Grundlagen wie Zeichnen und Malen, Fotografie, sowie den Umgang mit den gängigen Grafikprogrammen. Theoretische Grundlagen wie Kunst- und Designgeschichte, Kommunikationstheorie und interaktives Design ergänzen die Fächer. Je nach Schule variieren die Fächer, bzw. man selbst kann sich für die Richtung entscheiden, indem man bestimmte Fächer wählt. Das Studium im Illustrationsdesign beinhaltet auch Fächer aus dem Bereich Grafikdesign. So ist Typografie ein wichtiger Bestandteil des Studiengangs, sowie das Erstellen von Computergrafiken. Auch Fächer, die die Studenten auf die spätere Selbständigkeit oder ein Angestelltenverhältnis vorbereiten sind in den Studiengang integriert. Das Illustrations-Studium an der HAW Hamburg beispielsweise bietet einen Bachelor of Arts (BA) und einen Master of Arts (MA) Studiengang an. So können Illustratios-Studenten nach 7 Semestern Studienzeit den Bachelor in Illustration bekommen. Der Master Studiengang dauert drei Semester. Ein Studiengang an einer Kunsthochschule ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich und bietet viele Möglichkeiten, seine Fähigkeiten und Talente weiter zu entwickeln.

Zum Seitenanfang